Politikwerbung im Spiegel der Zeit
Die Plakate wurden ursprünglich gesammelt von Robert Gabel und auf der nicht mehr existierenden Internetseite www.gfid.de/fdp gezeigt. Ich habe mich entschlossen die Sammlung hier wieder zu zeigen. Einige Plakate aus neueren Zeiten habe ich ergänzt.
Quelle: Teilweise Wikipedia
1919 bis 1933
Die Vorgängerparteien der FDP: Deutsche Demokratische Partei (DDP), Deutsche Volkspartei (DVP), Bürgerlich-Demokratischen Partei (BDP Österreich)
Die DDP, Nachfolgerin der Fortschrittlichen Volkspartei, erlangte bei den ersten Wahlen der Weimarer Republik 1919 ihren höchsten Wert mit 18,6%. Danach ging es, trotz Regierungsbeteiligung bis 1932, wegen einer breiten Radikalisierung der deutschen Bevölkerung stetig abwärts. 1930 vereinigte sich die DDP mit kleineren Splittergruppen zu einer Listenverbindung "Deutsche Staatspartei" und nennt sich später selber so. Sie konnte aber ihre Stimmenverluste (1933 dann in einer Listenverbindung mit der SPD) nicht aufhalten und löste sich am 28.6.1933 auf. Die Deutsche Volkspartei war in der Tradition der nationalen Einigung (Nationalliberalismus) stehend. Ihr bestes Ergebnis bekam sie 1920 mit 13,9% und verschwand während der Weimarer Republik ebenso wie die DDP mehr und mehr auf Kosten der radikalen Parteien von der politischen Landschaft. BDP: Auch sie hatte lediglich bei der ersten Wahl 1919 nennenswerte Ergebnisse erlangen können.
1946 bis 1949
Die einzelnen Landesverbände finden 1948 zueinander und vereinigen sich in Heppenheim zur Freien Demokratischen Partei. Die ostdeutschen LDP-Landesverbände werden hingegen als "Blockpartei" in die Nationale Front der DDR integriert. Bei der ersten Bundestagswahl 1949 erlangt die FDP 11,9% und 12 Direktmandate (plus ein Unabhängiger, der später der FDP beitritt), vor allem in Hessen und Baden-Württemberg. Prof. Dr. Theodor Heuss wird 1949 in diesem Jahr zum ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt.
1950 - 1959
Die FDP bekommt bei der 1953er Bundestagswahl 9,5% der Zweitstimmen und 10,8% der Erststimmen. Sie erlangt 14 Direktmandate (vier davon sogar mit absoluter Mehrheit), vor allem in Niedersachsen, Hamburg, Hessen, Württemberg und Oberfranken. Der abgebildete Hamburg-Block (CDU, FDP, DP) bekommt bei der hanseatischen Landtagswahl 50,0%! Auch insgesamt wurde in Hamburg gemeinsam mit der CDU Wahlkampf gemacht. Im vereinigten Baden-Württemberg wurde 1952 der Liberale Reinhold Maier (DVP) Ministerpräsident. Theodor Heuss wird 1954 mit dem bis heute besten Ergebnis einer Bundespräsidentenwahl, nämlich 85,6% der Bundesversammlung, wiedergewählt. Bei der Bundestagswahl 1953 erreicht die FDP 7,7%. Das Saarland nimmt das erste Mal teil: die Demokratische Partei Saar bekommt dort 18,2% und ein Direktmandat in Saarbrücken. Die DPS forderte seit langem den Anschluss des Saarlandes an die BRD
1960 - 1969
1961 erringt die FDP das bis heute beste Bundestagswahlergebnis, sie bekommt ganze 12,8% (und auch 12,1% der Erststimen)! Mit 16,6% hat Baden-Württemberg das beste Landesergebnis. Aber auch Hamburg (15,7%), Bremen und Hessen (je 15,2%) schneiden "hochprozentig" ab. Das hohe Wahlergebnis resultierte unter anderem aus einem Protestwahlkampf gegen Adenauer, mit dem die FDP unter Dr. Erich Mende dann jedoch doch noch zwei Jahre koaliert. 1965 wird die Koalition unter Bundeskanzler Erhard zunächst bis 1966 fortgesetzt, bis die Koalition an Fragen der Steuererhöhung zerbricht. Bei der Landtagswahl 1968 in Baden-Württemberg erhält die FDP/DVP 14,4% und ein Direktmandat. Übrigens bekommt die F.D.P. 1968 ihre drei Pünktchen, die sie bis 2001 behält.
1970 bis 1979
Während der sozialliberalen Koalition wird Walter Scheel zur Personifikation der bundesrepublikanischen Politik. Die FDP stabilisiert sich wieder und fährt 8,4% bei der Bundestagswahl 1972 ein. Auch einige Landtagswahlergebnisse werden wieder zweistellig (so Hamburg 10,9% oder Bremen 13,0%). Die Bundestagswahl 1976 bringt 7,9% für die FDP. 1974 wurde Volksliebling Walter Scheel zum Bundespräsidenten gewählt und ist somit nach Theodor Heuss der zweite Liberale in diesem Amt. Im baden-württembergischen Landtagswahlkampf 1972 wurden übrigens das erste Mal die heute bekannten FDP-Farben Blau und Gelb verwendet, die bis heute für die Freidemokraten stehen.
1980 bis 1989
Die Bundestagswahl 1980 ergibt sehr gute 10,6% für die Freien Demokraten. Auch die erste Wahl zum europäischen Parlament 1979 brachte immerhin 6,0%. Die sozialliberale Koalition zerbricht 1982 und die FDP hat einen neuen Koalitionspartner. 7,0% wählen die 'neue' FDP bei der daraufhin vorgezogenen Bundestagswahl 1983. Erfolgreich konnte die FDP ihre Regierungskompetenz dann unter Beweis stellen: die letzte rein westdeutsche Bundestagswahl im Jahr 1987 ergibt 9,1% für sie. Vor allem in Baden-Württemberg mit landesweit 12,0% erringt sie hohe Werte. Die Saar-Liberalen erringen für dieses Bundesland erstaunliche 10,0% bei der Landtagswahl '85.
1990 bis 1999
Die erste gesamtdeutsche Wahl wird zum krönenden Erfolg für Genschers Außenpolitik und die FDP. Die Liberalen werden in Westdeutschland von 10,6% gewählt, in Ostdeutschland sogar von 12,9%. In Genschers Geburtsort Halle holt die FDP sogar ein Direktmandat. Das beste Landesergebnis hat Sachsen-Anhalt mit 19,7% zu verzeichnen. Aber auch in Thüringen mit 14,6% und Bremen mit 12,8% wurde stark FDP gewählt. 1994: nur noch 7,7% der Westdeutschen wählt FDP, bei den Ostdeutschen gar nur 3,5%. Die FDP fliegt aus mehreren Landtagen raus. Die FDP wechselt dann 1998 in die Opposition, da Rot-Grün die Mehrheit im Bundestag hat.
2000 bis 2010
Als am 4. Mai 2001 auf einem Bundesparteitag der mehr als 18 Jahre jüngere Guido Westerwelle als Nachfolger von Wolfgang Gerhardt zum Parteivorsitzenden gewählt wurde, begann ein Generationswechsel in der FDP. Auf demselben Parteitag nahm sie auch ein neues Logo an und verzichtete fortan auf die seit 1968 ? im Unterschied zu anderen Parteien ? verwendeten Punkte zwischen den drei Buchstaben der Kurzbezeichnung. Im Bundestagswahlkampf 2002 trat die FDP mit dem ?Projekt 18? an, einer Wahlkampfstrategie, die den Wähleranteil von 6 auf 18 Prozent erhöhen sollte. Mit einem unkonventionellen, popkulturellen Wahlkampf wollte sie auch jüngere Wähler ansprechen. Westerwelle fuhr mit einem als ?Guidomobil? bezeichneten, blau-gelb lackierten Wohnmobil durchs Land, trug Schuhe mit der Zahl 18 unter der Sohle und trat als Gast in der damals kontroversen Fernsehsendung Big Brother auf. Die FDP wurde als ?Spaßpartei? wahrgenommen. Bei Meinungsumfragen vor den Wahlen erreichte die FDP 10 bis 13 Prozent. Mit einem Erststimmenergebnis von 5,8 Prozent und 7,4 Prozent bei den Zweitstimmen verbesserte die FDP ihre Wahlergebnisse bei der Bundestagswahl2002 gegenüber den vorangegangenen Bundestagswahlen, sie verfehlte jedoch ihr offiziell erklärtes Ziel von 18 Prozent der Stimmen deutlich, was unter anderem der ?Möllemann-Affäre? zugeschrieben wurde. Im Bundestag wurde sie viertstärkste Kraft und lag damit entgegen allen Erwartungen hinter den Grünen. Bei der Europawahl in Deutschland 2004 errang die FDP mit 6,1 Prozent ihr bis dahin bestes Europawahlergebnis und zog mit der Spitzenkandidatin Silvana Koch-Mehrin nach zehn Jahren Abstinenz wieder in das Europäische Parlament ein. Sie stellte sieben Abgeordnete innerhalb der ALDE-Fraktion, der drittstärksten Kraft im Europäischen Parlament. Koch-Mehrin übernahm den Vorsitz der FDP-Delegation und auch den stellvertretenden Vorsitz der ALDE-Fraktion. Bei der vorgezogenen Bundestagswahl am 18. September 2005 erhielt die FDP 9,8 Prozent der Zweitstimmen und wurde somit erstmals seit 1990 drittstärkste Kraft im Deutschen Bundestag. Die FDP stellte in der Legislaturperiode die größte Oppositionsfraktion, nachdem sie eine rechnerisch mögliche Ampelkoalition mit SPD und Grünen grundsätzlich ausgeschlossen hatte und Sondierungsgespräche mit der Union und den Grünen über eine Jamaika-Koalition gescheitert waren. Der Parteivorsitzende Westerwelle übernahm von Wolfgang Gerhardt nun auch das Amt des Fraktionsvorsitzenden und wurde Oppositionsführer. Bei der Europawahl 2009 konnte die FDP ihr Ergebnis von 2004 fast verdoppeln und stellte mit ihrer Europawahl-Spitzenkandidatin Silvana Koch-Mehrin 12 Abgeordnete für das Europäische Parlament. In der Folge wurde Koch-Mehrin eine von insgesamt 14 Vizepräsidenten des Europäischen Parlamentes. Bei der Bundestagswahl 2009 erreichte die FDP erneut mit Guido Westerwelle als Spitzenkandidat mit 14,6 Prozent ihr bisher bestes Ergebnis bei Bundestagswahlen und erlangte 93 von 622 Sitzen im Deutschen Bundestag. Nach den Landtagswahlen 2009 war die FDP zudem in allen Länderparlamenten mit Ausnahme der Hamburgischen Bürgerschaft vertreten und an acht Landesregierungen beteiligt.
Koalitionsverhandlungen mit der CDU und der CSU führten am 26. Oktober 2009 zum Abschluss eines Koalitionsvertrags. Nach der Wiederwahl der Bundeskanzlerin Angela Merkel am 28. Oktober 2009 wurden mit dem Vizekanzler und Außenminister Guido Westerwelle, der Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, dem ersten FDP-Gesundheitsminister Philipp Rösler, dem Wirtschaftsminister Rainer Brüderle und dem Entwicklungsminister Dirk Niebel fünf FDP-Bundesminister im Kabinett Merkel II vereidigt. Die FDP war damit mit einem so hohen Anteil im Bundeskabinett vertreten wie nie zuvor. Wenige Monate nach der Bundestagswahl 2009 verlor die Partei stark an Rückhalt. Die Zustimmung sank von Rekordwerten Ende September 2009 von knapp 15 % auf 5 % im Juni 2010. Vor der Regierungsübernahme mit der CDU 2009 glaubten viele, dass eine schwarz-gelbe Koalition gut zusammenpassen würde, doch nach dem in Rekordzeit ausgehandelten Koalitionsvertrag wurde zwischen verschiedenen Flügeln von CDU, CSU und FDP bald über viele Themen kontrovers diskutiert, beispielsweise über Steuersenkungen, die Zukunft der Kernenergie, die Gesundheitsprämie bei der Krankenversicherung, den EU-Beitritt der Türkei und über das Arbeitslosengeld II.[62] Zudem litt in dieser Zeit der Ruf der Partei unter Spenden mit falsch deklarierter Herkunft und der Senkung des Umsatzsteuersatzes für Hotelübernachtungen, welche öffentlich als Klientelpolitik für die Mövenpick-Hotelgruppe interpretiert wurde.
2010 bis 2020
Bei der einzigen Landtagswahl des Jahres 2010, die in Nordrhein-Westfalen stattfand, blieb die FDP stabil, aufgrund der hohen Einbußen der CDU verlor die schwarz-gelbe Koalition im Land aber ihre Mehrheit und beide Parteien traten den Gang in die Opposition an. Nach der Bürgerschaftswahl in Hamburg am 20. Februar 2011 war die FDP wieder in allen 16 Landtagen vertreten. Bereits einen Monat später, nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, endete diese deutschlandweite Repräsentation in den Landesparlamenten wieder. Jedoch war die Partei zu diesem Zeitpunkt noch an sieben Landesregierungen beteiligt.
Nachdem die FDP im März 2011 bei der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz nicht mehr in den Landtag hatte einziehen können und bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg 2011 durch eine grün-rote Mehrheit in die Opposition verdrängt worden war, gab Guido Westerwelle vor dem Bundesparteitag vom 13. bis zum 15. Mai 2011 bekannt, auf diesem nicht mehr für den Bundesparteivorsitz zu kandidieren. Philipp Rösler wurde auf diesem Parteitag zum Nachfolger von Westerwelle gewählt. Bereits zuvor hatte Rösler im Zuge einer Kabinettsumbildung am 12. Mai 2011 das Amt des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie und von Guido Westerwelle die Funktion des Vizekanzlers übernommen, während ihm Daniel Bahr als Bundesgesundheitsminister folgte. Der bisherige Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle wurde am selben Tag zum Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion gewählt.
Im Mai 2011 legte Silvana Koch-Mehrin ihr Amt als Vizepräsidentin des EU-Parlaments ebenso wie sämtliche Parteiämter wegen einer Plagiatsaffäre um ihre Doktorarbeit nieder. Ihr Mandat als Mitglied des Europäischen Parlaments übte Koch-Mehrin allerdings bis zum Ende der Wahlperiode 2014 aus. Neuer Vorsitzender der FDP-Delegation im EU-Parlament wurde Alexander Graf Lambsdorff. Ebenfalls im Mai 2011 scheiterte die FDP bei der Bürgerschaftswahl in Bremen 2011 mit 2,4 % der Stimmen an der Fünf-Prozent-Hürde.
Im September 2011 verlor die FDP bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2011 stark an Stimmen und verfehlte mit 2,7 Prozent der Stimmen den Einzug in das Parlament. Im gleichen Monat fand die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus statt, bei der die FDP mit nur 1,8 Prozent der Stimmen deutlich den Wiedereinzug verfehlte.
Am 6. Januar 2012 kündigte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer die seit 2009 im Saarland bestehende Koalition aus CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen vor Ablauf der Legislaturperiode auf. In Kramp-Karrenbauers Erklärung hieß es, dass die ?seit Monaten anhaltenden Zerwürfnisse innerhalb der FDP Saar? ausschlaggebend für die Aufkündigung seien.
Bei der darauffolgenden Neuwahl des saarländischen Landtags erzielte die FDP nur 1,2 Prozent der Stimmen, so dass sie auch aus diesem ausschied. Dies war das schlechteste Ergebnis der FDP in einem westdeutschen Bundesland seit ihrer Gründung. Im Mai 2012 konnte die FDP hingegen bei den vorgezogenen Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen mit 8,2 beziehungsweise 8,6 Prozent unerwartet starke Ergebnisse erzielen und damit ihre dortige Landtagsrepräsentanz für weitere fünf Jahre sichern. Allerdings übernahm in beiden Ländern eine SPD-geführte Regierung die Amtsgeschäfte und die FDP ging in die Opposition. Bei der Landtagswahl in Niedersachsen 2013 konnte die FDP um 1,7 Prozentpunkte auf 9,9 Prozent zulegen, was dem Bundesvorsitzenden Philipp Rösler in seinem Heimatbundesland als Erfolg zugeschrieben wurde. Gleichzeitig verlor die schwarz-gelbe Koalition die Landtagsmehrheit an eine rot-grüne Koalition, so dass die FDP nach zehn Jahren aus der Landesregierung ausschied.
2013 bis 2014: Ausscheiden aus dem Bundestag und mehreren Landtagen
Bei der eine Woche vor der Bundestagswahl stattfindenden Landtagswahl in Bayern 2013 verfehlte die FDP die 5-Prozent-Hürde, verlor damit ihre parlamentarische Repräsentanz und schied in der Folge auch aus der bayerischen Staatsregierung aus. Eine Woche danach wurden der Bundestag und der hessische Landtag gewählt. Während die FDP in Hessen mit 5,0 Prozent knapp die Sperrklausel überwand, scheiterte sie im Bund mit 4,8 Prozent erstmals bei Bundestagswahlen und schied aus dem Parlament aus. In Hessen konnte die bis dahin bestehende schwarz-gelbe Koalition nicht fortgeführt werden. Danach war die FDP noch in neun Landtagen und lediglich in Sachsen auch in der Regierung vertreten.
Als Konsequenz des Ausscheidens aus dem Bundestag trat der Parteivorstand der FDP geschlossen zurück. Daraufhin wurde zwischen dem 6. und 8. Dezember 2013 ein außerordentlicher Parteitag einberufen, auf dem ein neues Präsidium gewählt und die Ursachen der Wahlniederlage analysiert wurden. Zum neuen Parteivorsitzenden wurde Christian Lindner gewählt. Er rief die Mitglieder dazu auf, von nun an die Partei ?von der Basis ab? neu aufzubauen. Außerdem kritisierte er die ?Zweitstimmenkampagne? und warnte vor einer Abkehr von der bisherigen Europapolitik.
Die FDP-Fraktionsvorsitzendenkonferenz, der Zusammenschluss der Vorsitzenden der liberalen Fraktionen in den Bundesländern und der Gruppe im Europäischen Parlament, verabschiedete im Bestreben, einer staatsfixierten Politik das Modell einer modernen Sozialen Marktwirtschaft und einer aktiven Bürgergesellschaft gegenüberzustellen, in ihrer Stuttgarter Erklärung am 2. Oktober 2013 die Aufgaben der Bundestagsfraktion beim Neuaufbau der Partei.
Auf dem Europaparteitag am 19. Januar 2014 in Bonn wurde Alexander Graf Lambsdorff zum Spitzenkandidaten für die Europawahl 2014 gewählt. Die FDP musste deutliche Verluste von 7,6 Prozentpunkten hinnehmen und erzielte mit 3,4 Prozent ihr zweitschlechtestes Ergebnis bei einer Europawahl, entsendet aber aufgrund des Wegfalls der Sperrklausel drei Abgeordnete ins Europaparlament.
Bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg 2014 konnte die FDP in keinem der Länder die Fünf-Prozent-Hürde überwinden und war damit im Oktober 2014 nur noch in sechs Landtagen vertreten. Mit Abschluss der Regierungsbildung in Sachsen endete im November 2014 die bis dahin letzte Regierungsbeteiligung der FDP auf Landesebene. Damit war die FDP erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik an keiner Landesregierung beteiligt, womit sie auch über den Bundesrat keinen Einfluss auf die Bundespolitik mehr nehmen konnte.Dieser Zustand konnte erst zum 18. Mai 2016 wieder beendet werden, als die FDP in Rheinland-Pfalz infolge der Landtagswahl im März 2016 in den dortigen Landtag zurückkehrte und zusammen mit SPD und Bündnis 90/Die Grünen eine gemeinsame Landesregierung bildete.
Der Parteienforscher Oskar Niedermayer sah die FDP nach dem verpassten Wiedereinzug in den Bundestag in einer ?existenziellen Krise?, da es der Partei schwer falle, bundespolitisch noch wahrgenommen zu werden. Laut Bundesschatzmeister Hermann Otto Solms mussten die Ausgaben der Partei um rund 40 Prozent gesenkt werden, weil sie aus mehreren Parlamenten gewählt wurde und deshalb geringere Zuwendungen aus der staatlichen Parteienfinanzierung erhielt.
Von vorwiegend ehemaligen Politikern der Hamburger FDP initiiert, erfolgte im September 2014 die Gründung der Partei Neue Liberale, die als linksliberale Alternative die FDP verdrängen wollte. Beim ersten Wahlantritt bei der Hamburger Bürgerschaftswahl im Februar 2015 blieb die neue Partei mit 0,5 Prozent der Stimmen allerdings Kleinpartei.
Seit 2015: Zugewinne auf Länderebene und Wiedereinzug in den Bundestag
Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg am 15. Februar 2015 gelang es der FDP, mit der Spitzenkandidatin Katja Suding mit 7,4 Prozent der Stimmen erneut in die Bürgerschaft einzuziehen und damit ihr vorheriges Ergebnis um 0,7 Prozent zu übertreffen. Auch bei der Bürgerschaftswahl in Bremen am 10. Mai 2015 schaffte es die FDP, mit ihrer Spitzenkandidatin Lencke Steiner mit 6,6 Prozent das beste Ergebnis seit 20 Jahren einzufahren und wieder in der Bürgerschaft vertreten zu sein. Gegenüber der vorherigen Wahl gewann die FDP 4,4 Prozentpunkte hinzu und war damit in sieben Landtagen vertreten. Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz am 13. März 2016 verbesserte sie sich bei allen drei Landtagswahlen. In Baden-Württemberg zog sie mit 8,3 Prozent der Stimmen erneut in den Landtag ein und erhielt in Rheinland-Pfalz 6,2 Prozent der Stimmen. In Sachsen-Anhalt verfehlte sie den Wiedereinzug mit 4,9 Prozent knapp.
Da die rot-grüne Koalition in Rheinland-Pfalz ihre Mehrheit verlor, wurde erfolgreich über die Bildung einer Ampelkoalition verhandelt. Am 9. Mai 2016 stimmte der Landesparteitag der FDP Rheinland-Pfalz mit 82 Prozent der Stimmen dem Koalitionsvertrag mit SPD und Grünen zu. Seit dem 18. Mai 2016 ist die FDP damit erstmals seit Oktober 2014 wieder an einer Landesregierung beteiligt und stellt mit Volker Wissing den stellvertretenden Ministerpräsidenten. Zwar verfehlte die FDP am 4. September 2016 bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern mit 3,0 Prozent den Einzug in den Landtag von Schwerin, jedoch konnte sie auch hier prozentual und in absoluten Zahlen zulegen. Bei der Abgeordnetenhauswahl in Berlin am 18. September 2016 ist die FDP mit 6,7 Prozent wieder in das Abgeordnetenhaus eingezogen.
Bei der Landtagswahl im Saarland 2017 verfehlte die FDP mit 3,3 Prozent der Stimmen den Wiedereinzug in den Landtag, konnte allerdings sowohl prozentual als auch stimmenmäßig deutliche Zugewinne verzeichnen. Letzteres galt auch für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2017, wo die Partei erstmals wieder ein zweistelliges Wahlergebnis erzielte und fast gleich auf mit den Grünen die viertstärkste Kraft im Landtag bildet und Teil der dortigen Jamaika-Koalition ist. Noch besser war ihr Abschneiden kurz darauf bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2017: Hier wurde sie mit 12,6 Prozent nicht nur zur mit Abstand drittstärksten Kraft des Landtages gewählt, sondern kam auch auf ihr bestes Ergebnis in der Geschichte des Landes und ist nun Teil der Landesregierung des bevölkerungsreichsten Bundeslandes.
Bei der Bundestagswahl 2017 gelang der FDP mit einem Zweitstimmenergebnis von 10,7 Prozent nach vierjähriger Abwesenheit der Wiedereinzug in den Bundestag. Daraufhin trat die Partei in Sondierungsgespräche mit den Unionsparteien (CDU/CSU) und Bündnis 90/Die Grünen ein. Nach vierwöchiger Verhandlung stieg die FDP aus den Gesprächen aus, da es nach Aussage von Parteichef Lindner weder gelungen sei, eine ?gemeinsame Vorstellung von der Modernisierung des Landes? noch eine ?gemeinsame Vertrauensbasis? zu entwickeln. Infolgedessen kam es zu einer Neuauflage der Großen Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel. Bei der Landtagswahl in Niedersachsen 2017 musste die FDP erstmals seit 2015 bei einer Wahl prozentual Verluste verzeichnen.
Bei den Landtagswahlen 2018 und 2019 schaffte die FDP in Bayern (5,1 %), Hessen (7,5 %), Bremen (5,9 %) und Thüringen (5,0 %) den (Wieder-)Einzug, verpasste diesen allerdings in Sachsen (4,5 %) und Brandenburg (4,1 %).